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Bordbistro ARkimbz

Nach langer Zeit habe ich mal wieder etwas mehr Gelegenheit für ausgedehntes Basteln und neue Projekte. Damit Ihr in diesen ungewöhnlichen Zeiten etwas interessantes zu lesen habt, gibt es heute Projekt Nummer eins: der Selbstbau eines Bordbistrowaggons der Bauart ARkimbz. Die Wagen wurden ursprünglich für den Interregioverkehr als Bistro-Café in Betrieb genommen, heute sind es die (immer selteneren) Standard-Restaurantwagen der Intercitys.

In meinen Bastelschränken schlummerten noch die Torsos einiger Personenwagen von Mehano. Sie waren einmal Teil eines Startsets, selbst für Spielzeugmaßstäbe total schlicht und nicht allzu zufriedenstellend. Daher wurden sie schon recht früh für andere Projekte geplündert. Die Dächer und Fenster wurden für den Bau von Silberlingen und eines Wittenberger Steuerwagens verwendet, die Drehgestelle auch für einen Doppelstockwagen.




Mir kam schon vor langer Zeit die Idee, diese Wagen als Basis für einen Bordbistrowagen zu benutzen, denn ein solcher fehlt in meinem IC noch. Außerdem sind die Wagen von Märklin gar nicht so einfach zu bekommen, und sagen mir optisch nicht zu ...

Also los. Als erstes wurde gesägt.




Noch sieht es mehr nach Schrottplatz aus ...


Der Wagen wurde um ein Segment verlängert, da die Mehanowagen mit 258mm sogar noch kürzer als 1:100 sind. Außerdem wurde die Fensteraufteilung an die Bistrowagen angepasst.






Der schwierigste Teil war das Dach. Das hatte ich ja schon für andere Projekte geraubt, nur die abgerundeten Endstücke hatte ich noch übrig. Zwar ist das Konzept mit Spanten nicht gerade einfach und präzise, aber was Besseres fiel mir nicht ein. Also los!




Als "Außenhaut" (hier im wahrsten Sinne des Wortes) werden zwei Lagen 0,3mm-Polystyrol aufgeklebt. Dieses dünne Material ist als einziges flexibel genug dafür; mit dem Warmmachen und dann Biegen habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. So sieht meine Montagevorrichtung dafür aus:




Das hat soweit ganz gut geklappt. Tja, nun muss gespachtelt werden, was das Zeug hält! Demnächst geht's weiter.

Die Erkenntnis nach dem Entfernen der Klebebänder: das Dach ist erstaunlich gut geworden! Das Einzige, was nicht so optimal ist, ist, dass das Dach nicht ganz gerade ist. So entsteht zum Teil ein unschöner Spalt zum Wagenkasten. Ich habe mich bemüht, ihn so gut es geht zu schließen, aber ganz hat das nicht geklappt. Aber nun kann ich immerhin sagen: Dächerbau - check!



Fertig gespachtelt, geschliffen und bereit fürs Lackieren! Die Werkstatt ist spontan nach draußen umgezogen:



Das ergibt auch gleich bessere Ergebnisse: weniger staubig als der Keller und der Lack trocknet schneller.



Die Grundierung ist drauf. Ganz vorne sieht man schon mein nächstes Projekt.

Als nächstes kommen die Fenster dran. Ich hatte vor, die Fenster der Mehanowagen zu übernehmen. Allerdings haben dort alle Fenster Übersatzfenster zum Öffnen, beim ARkimbz nur ein paar wenige. Deshalb kam mir die Idee, den Steg in der Mitte erst mit einem kleinen Schraubenzieher wegzuschaben und die raue Fläche danach mit etwas Plastikkleber wieder durchsichtig zu machen. Das Ergebnis: durchsichtig ja, aber sehr milchig, das sah ziemlich bescheiden aus. Die Lösung war dann, das Fenster an der milchigen Stelle ganz (GANZ!) vorsichtig über eine Kerzenflamme zu halten. So wurden die Fenster vorübergehend wieder durchsichtig, aber über die Zeit wieder milchig. Das ist sicher kein optimaler Weg ... Die Fenster habe ich anschließend entlang des Rahmens ausgeschnitten, um sie bündig einsetzen zu können. Die einzelnen Scheiben kleben einfach auf einem Streifen Tesafilm, der von innen an den Fensterstegen befestigt ist. Ist sehr einfach so, aber die Montage ist fummelig (und das Tesaband zieht Staub wie magisch an, den man dann durch die Scheiben sieht). So sind die Fenster fast bündig mit der Außenhaut, beim ursprünglichen Wagen saßen sie sehr weit innen.

Mit den doch etwas verschleierten, milchigen Fenstern war ich nicht zufrieden. Also los, zuerst einmal neue Fenster anfertigen. Normalerweise ist dabei das Problem, dass ich irgendwie einen Fensterrahmen schaffen muss, das ist ganz schön schwierig. Hier aber sind ja erhabene Fensterrahmen vorhanden, deshalb komme ich ohne aus.



Immer wieder eine Geduldsarbeit, so viele Rechtecke zurecht zu schnitzen!

Dann kam die Inneneinrichtung dran. Hat mehr Freude gemacht als die übliche Massenbestuhlung der Sitzwagen.





Fertig! Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen:





Die Beschriftung ist übrigens auf Tesafilm von einem Blatt Papier abgepaust:





Macht sich ganz gut zwischen den Wagen, denke ich! Mein IC ist zwischenzeitlich zum Bandwurm expandiert.




Ich bin zufrieden mit dem Wagen. So 100%ig optimal ist er zwar nicht, zum Beispiel sind die Drehgestelle sehr weit außen, und ein wenig von seinem Mehano-Spielzeug-Flair ist ihm irgendwie erhalten geblieben. Aber er ergänzt meinen Zug und fügt sich gut ein. Außerdem hat der Bau Spaß gemacht, und das ist doch das Wichtigste!


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