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Fahrradwagen Bbd 499

 
Frühjahr 2020
Bau eines Fahrradwagens Bbd 499

Vor langer Zeit schon stieß ich mal auf ein lustiges Wägelchen mit Namen Bbd 499. Dabei handelt es sich um einen Fahrradwagen, der in den 90er Jahren aus den letzten Rekowagen der DR umgebaut wurde. Die Wagen sorgten damals dafür, dass auch mobilitätseingeschränkte Reisende eine geeignete Toilette im Zug fanden und Fahrräder in größeren Mengen befördert werden konnten. Sie schafften es bis in den tiefen Westen, zum Beispiel liefen sie in RegionalExpressen auf der Eifelbahn von Köln Richtung Trier, oder zwischen Berlin und der Ostsee. Immerhin 50 solcher Wagen entstanden, in Betrieb waren sie allerdings nur bis Anfang der 2000er Jahre, vielleicht auch, weil sie neben einigen Fahrrädern gerade einmal 23 Sitzplätze boten. Die Fahrgestelle waren damals auch schon wirklich alt, die Rekowagen waren schließlich bei der DR aus Länderbahnwagen entstanden. Einige wenige sind nach ihrer Ausmusterung nach Ungarn und Bulgarien verkauft worden.

Lange schon reizte es mich, so einen Waggon zu bauen. Als Ergänzung zu meinen Nahverkehrswagen, und als kleinen Hingucker im Zug. Also los.

Die Basis sollte ein Rekowagen von Prefo (DDR-Produktion) sein. Die gibt es günstig zu kaufen, so kann ich nicht so viel Schaden anrichten wie bei den teuren Brawawaggons. In meinem Mobaladen fand ich (nach langem Wühlen) einen roten Speisewagen mit passenden Drehgestellen.


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(Wer die Bilder größer haben will: Rechtsklick -> "Grafik anzeigen")


Eigentlich zu hübsch, um daran rumzuschnippeln.

Als erstes bekam er eine Kurzkupplungskulisse. Diesmal ein bisschen experimentell ausgeführt ... Der Schraubenkopf ist so groß, dass er die Deichsel vor dem Herausfallen schützt.


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Probefahrt im zukünftigen Zugverband (irgendwie niedlich, der kurze, dicke Wagen) ...


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... und das passiert, wenn man unter dem Zug eine Weiche umstellt. Abgesehen davon war die Probefahrt erfolgreich!

Als nächstes waren die Schwenkschiebetüren dran. Dazu musste der Wagenkasten nach unten hin verlängert werden. Ich habe versucht, die Schnittstelle anzufasen, um eine größere Klebefäche zu erhalten. Außerdem habe ich kräftig von innen unterfüttert.


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Das Türfenster musste vergrößert werden ...


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Bei den Seitenwänden war ich kreativ. Mal habe ich nur die Fensterstege eingesetzt, mal ein ganzes Stück Seitenwand ausgetauscht. Und im Mittelteil konnte ich einfach in die große Wand Fenster schneiden. Da hat der Restaurantwagen Vorteile! Die Fenster der Bbd 499 sind übrigens größer als bei den originalen Umbauwagen, deshalb musste noch ein bisschen mehr gefeilt werden.


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Zwischenzeitlich wurde lackiert, irgenwie bin ich schon eine Weile auf einer mintgrünen Strähne unterwegs. Verkehrsrot habe ich lange nicht lackiert! Zum Einsetzen der Fenster habe ich diesmal Klarlack benutzt (gebastelt habe ich sie schon vor dem Lackieren, immer wieder eine Geduldsprobe):


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Eine Inneneinrichtung braucht der Wagen auch noch. Nicht allzu spektakulär, die Bügel sind die Fahrradständer ...


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... und schön bunt. Im fertigen Wagen sieht man davon kaum etwas.

Und nun geht's ab auf die Strecke!


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Man sieht, der Wagen ist flacher als die Halberstädter. Breiter ist er auch, das hat mich zu Beginn sehr verunsichert. Ist beim Vorbild aber auch so, die Wagen ragten seitlich immer ein wenig aus dem Zugverband heraus.


Der mintgrüne Mittelwagen rückte übrigens neulich als Verstärkung für meinen Wittenberger Steuerwagen an. Wie immer ist er etwas halbfertig in Betrieb gegangen, doch er wurde dringend gebraucht! Vorm Lackieren sah er so aus:


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Jetzt kann ich herrlich lange, mintgrün-weiße Züge zusammenstellen! Für das perfekte Glück fehlt nur noch die passende Zugmaschine in Form der 234 304.

Und dann ging es ab in den Garten:


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Ein typischer Regionalzug um die Jahrtausendwende.

Ein paar Jahre früher, als die Oberleitung noch ferne Zukunft war, fuhren Ludmillas die Züge. Dabei wog die Lok in etwa so viel wie sämtliche Waggons.


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... Nachschuss.


Fazit: Das hat Freude gemacht! Etwas umzubauen ist eigentlich sogar noch besser, als komplett selber zu bauen. Zum einen hat man die spannende Herausforderung, sich dem anzupassen, was schon da ist, zum anderen muss man nicht alle Teile selber bauen. Und ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen.
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