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Intercity-Wagen Bvmsz in 1:100

Auf dieser Seite geht es um den Umbau eines Piko-Hobby-IC-Wagens. Das Ziel ist es, einen Abteilwagen der Gattung Bvmsz 186 nachzubilden. Dieser ist das "Herzstück" der klassischen Intercitys der DB, beherbergt er doch das Familienabteil und den Rechner des FahrgastInformationsSystems. Allerdings gibt es ihn nicht im Längenmaßstab 1:100. Also musste gebastelt werden! :-D

Ich versuche immer, möglichst das Material zu nutzen, das ich schon habe. In diesem Fall war das ein Intercity-Wagen der Piko-Hobby-Linie, der einen Bpmz der DB zum Vorbild hat. Den Wagen hatte ich vor langer Zeit mal angeschafft, um meinen Märklin-Intercity zu ergänzen. Stolze 18 € kostete der damals, da konnte ich ja nicht viel falsch machen. Es zeigte sich aber recht schnell, dass er optisch nicht recht mit den Märklin-Wagen harmonierte: Größere Fenster mit erhabenen Rahmen, dickere Dachsicken, eine höhere Farbtrennkante am Dach.

Seitdem bastelte ich immer wieder an dem Wagen herum, um ihn optisch zu verbessern: ich pinselte die Fensterrahmen weiß an, ich zog die Türgummis nach ... So sah der Wagen zuletzt in meinem verbastelten Zustand aus:



Half alles nichts, der Unterschied zu den Märklin-Wagen blieb.
Hier mal der direkte Vergleich:



Links Piko, rechts Märklin.

Ein wichtiger Unterschied zu den Märklin-Wagen sind die erhabenen Fenster und die durchgehende Leiste an der Dachkante. Das sollte sich doch beheben lassen! Also wurden sie abgeschabt:



Nach dem Nachlackieren des oberen Teils präsentierte sich der Wagen so:



Hm, irgendwie sah das nicht so aus, wie ich mir einen Bpmz-Wagen vorstelle. Und passte immer noch nicht zu meinen Märklin-Wagen ..


Soweit die Vorgeschichte des Wagens.
Später kam dann die Idee auf, diesen verbastelten Wagen noch weiter zu bearbeiten und daraus einen Bvmsz zu machen. Was müsste dafür geschehen?
- Ein paar zusätzliche Fenster hineinschnitzen
- Die Dachsicken entfernen
- Schlusslichter an der Wagenkante anbringen
- die Inneneinrichtung mit ein paar Abteilen versehen.

Dazu mal eine kleine digitale Gegenüberstellung. Zuerst das Original:



Und dann ein "digitaler Umbau" (schnell und dreckig mit Paint gemacht - Christian aka Bahngarfield als Meister der Bildveränderung möge mir verzeihen), wie das am Ende aussehen könnte:



Zuerst wurde der Wagen zerlegt, die Fenster ausgebaut. So zeigt sich das Gehäuse im "Vorher"-Zustand: ohne erhabene Fensterrahmen.




Der nächste Schritt ist das Entfernen der Sicken auf dem Dach. Dazu wurden die Sicken zuerst grob weggeschnitten, dann quer abgeschabt. Zuletzt wurde das Dach mit Feile und Schleifpapier geglättet.




Ganz charakteristisch für die Bvmz ist, dass sie mehr Fenster haben als die Bpmz. Sie besitzen je Seite 11 große und zwei kleine Fenster. Also mussten ein paar zusätzliche Fenster geschnitten werden.
Zuerst werden die Ecken des künftigen Fensters mit einem 1,5-mm-Bohrer ausgebohrt. Ich benutze dazu - wie für alle Kunststoffarbeiten - ein Handbohrfutter, das geht prima.




Dann wird mit dem Messer so lange geschnitzt, bis das "Füllstück" entfernt werden kann.




Mit einem scharfen Cuttermesser und einer Feile wird das Ganze versäubert. Dabei muss vorsichtig gearbeitet werden, damit man ja nicht zu viel wegfeilt. So sieht das Ergebnis aus:




Jetzt fehlen noch die Schlusslichter. Die Bvmz-Wagen waren von der Auslieferung an druckertüchtigt. Für die großen Übergänge (hier zu sehen) waren die Schlusslichter an den Wagenecken untergebracht. Also müssen im Modell erst die alten runden Rückleuchten verschlossen und verspachtelt werden, danach die eckigen Schlussleuchten eingebaut werden. Das habe ich mit kleinen Bohrungen und anschließendem Ausschaben mit Skalpell und einem sehr feinen Schraubenzieher gemacht.




Was fehlt noch? --> Die Inneneinrichtung. Die Bvmsz-Wagen besitzen in der Mitte einen Großraum, an den Enden ein paar Abteile und ein Dienstabteil. Also wurde die Inneneinrichtung angepasst und mit Abteilen versehen.

Gehäuse und die Inneneinrichtung sind nun lackierfertig:



Nun bekommt der Wagen seine Schlussleuchten. Diese entstanden aus schmalen Streifen von 1 mm dickem, klarem Kunststoff (ich verwende PC - Polycarbonat).




Dann die Fenster. Die Wagen des Typs Bvmz haben aufgrund der Druckdichtigkeit nur in den kleinen Fenstern Klappfenster, alle anderen Fenster sind fest. Im Fenstereinsatz des Piko-Wagens sind aber einige Klappfenster enthalten, daher hatte ich einen gewissen "Fenster-Mangel". Also war wieder Eigenbau angesagt.
Die Methode: Fenster aus klarem 1 mm-Polycarbonat schnitzen. Vorteil: Einfach. Nachteil: Auf Fensterrahmen muss man verzichten. Ich probier's mal ...




Das Einkleben mache ich folgendermaßen: Auf die Innenseite des Wagens einen Streifen Tesa kleben, dann von außen die Fenster vorsichtig draufpappen. So sitzen sie bündig, und man muss nicht mit Kleber rummatschen. Man muss nur aufpassen, dass vor dem Kleben kein Staub am Tesa haften bleibt.

Ergebnis:
Einmal die Seite mit den angepassten Original-Piko-Fenstereinsätzen:




Und so sieht es mit den selbstgebastelten Fenstereinsätzen aus:



Da kann man erahnen, dass der Tesa in den Fensterecken nicht ganz anliegt.


War da noch was mit der Inneneinrichtung? Die wurde farblich gestaltet:




Die Innenbeleuchtung besteht aus den billigen LED-Streifen von Ebay. Da diese mit Gleichstrom 12 V arbeiten, muss eine kleine Vorschaltplatine davor. Diese habe ich inzwischen in ca. 10 Wagen im Einsatz. Für alle Elektronik-Fans hier der Schaltplan:





Ein Gleichrichter, ein Vorwiderstand R1 für das LED-Band, ein Pufferkondensator (35 V, 100 µF) und ein Ladewiderstand R2 für den Kondensator.
Ich habe hier den Vorwiderstand und den Ladewiderstand parallel geschaltet. Das hat den Vorteil, dass die LEDs bei Anliegen von Spannung sofort hell leuchten. Wenn man den Vorwiderstand für Kondensator und LED-Band gemeinsam macht, ist das nicht so: dann zieht der Kondensator die Spannung weg, während er auflädt. Das Ergebnis ist, dass die LEDs erst langsam aufblenden. Besonders blöd bei kurzen Kontaktunterbrechungen: es dauert dann umso länger, bis das Licht wieder voll da ist.
Nicht so bei dieser Schaltung: Da der Ladestrom des Kondensators und der Strom durch die LEDs durch unterschiedliche Widerstände geht, haben die LEDs immer die Versorgungsspannung.


So, zurück zum Bvmsz!

Der Gute ist nun fertig. Also ab in den Betrieb! Er wurde direkt in den IC eingereiht und geht nun auf ferne Reisen.




Man kann erahnen, dass meine Bahn in ein neues Revier umgezogen ist: Ich baue zum ersten Mal eine "richtige" Anlage. Es wird eine schmale Anlage auf einem Regal im Flur. Dort findet man einen Kopfbahnhof, und am anderen Ende des Regals eine Wendeschleife:




Eigenbauten


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