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Umbau Gützold BR 120 Taigatrommel

August 2024
Diesmal geht es um das alte Gützold-Modell der Baureihe 120 Taigatrommel. Diese habe ich mir schon lange gewünscht, und nun ein schönes Exemplar bei meinem Händler bekommen. Die alten DDR-Modelle sind natürlich für Zweileiterbetrieb gemacht, daher stand ein Umbau an.




Willkommen im Team!


Für all diejenigen, die die Lok noch nicht in der Hand hatten, hier eine kleine Vorstellung.
Das Modell der Baureihe 120 wurde von Gützold Anfang der 70er Jahre entwickelt. Vermarktet wurden sie dann als "EM21" durch den VEB Eisenbahn-Modellbau Zwickau. Das Modell trägt ganz klar die Handschrift von Gützold: eine einfache, aber sehr gut durchdachte, clevere Konstruktion. Die Lok hat einen Mittelmotor, der über Kardan erst eine Stirnradstufe antreibt (die der Lok ihr charakteristisches Fahrgeräusch verleiht), und diese wiederum eine Schneckenwelle im Drehgestell, die auf die Antriebsradsätze wirkt. Eine ganz ähnliche Konstruktion wurde auch bei den Modellen der V100 und der 118 angewandt. Praktisch ist auch, dass die Radsätze und Getriebeteilen zwischen den Modellen kompatibel sind.

Wenn man die Lok öffnet, bietet sich folgendes Bild:




Die beiden Blechklammern an der Seite halten das Modell zusammen. Wenn man diese aushakt, kann man die Lok in Sekunden zerlegen. Es gibt kein einziges Kabel! Das mag ich so an den alten DDR-Modellen: das waren alles wirklich raffinierte Konstruktionen.




Nun gut, da muss also ein Schleifer drunter. Mal geschaut, wie es da aussieht:



Eng geht es unter dem Drehgestell zu.

Für den Schleifer habe ich einen Standard-Märklin-Schleifer genommen und das Schleiferblech durch ein dünnes Bronzefederblech ersetzt. So wird die Stromabnahme deutlich zuverlässiger, aber - was viel wichtiger ist - der Schleifer wird extrem dünn, sodass er gut unter das Drehgestell passt. Wenn man ihn geschickt anordnet, können auch alle Radsätze ihren Antrieb behalten.
Der Getriebedeckel wurde ein bisschen bearbeitet, damit der Schleifer montiert werden und einfedern kann, und ein Loch mit hinterlegtem Gewindeplättchen für die Schleiferbefestigung gebohrt.
Im Bild sieht man die Schneckenwelle, die im Drehgestell liegt:




Ein äußerst nützliches Werkzeug ist immer wieder das Handbohrfutter. Es ist hervorragend geeignet, um kleine Löcher in Kunststoff zu bohren:




Ergebnis:



Damit fährt die Lok problemlos über meine Anlage.


Jetzt fehlte noch ein Decoder. Der wurde in dem oberen Kunststoffdeckel des Fahrwerks untergebracht:




Dann konnte es losgehen. Auf auf in den Güterzugdienst!






So fährt die Lok nun kreischend und schaukelnd über meine Gleise und ich kann mich an ihr erfreuen. Ein erfolgreicher - und gar nicht so schwieriger - Umbau!
Für die Zukunft gäbe es noch reichlich Dinge, die verbessert werden könnten. Ein neuer Motor würde für bessere Fahreigenschaften sorgen. LED-Beleuchtung ist eh quasi Pflicht. Und das Schaukeln der Lok beim Fahren, das durch unrunde Räder verursacht wird und typisch ist für die Gützold-Modelle, will ich auch noch abstellen. Dafür muss ich allerdings noch herausfinden, wo der Übeltäter steckt: ist es ein eierndes Zahnrad? Oder doch nur ein Radsatz? Die Radsätze habe ich eigentlich schonmal durchgetauscht, das kann es eher nicht sein ... nunja. Das bekomme ich auch noch hin.


Ich hoffe, Euch hat der Einblick in den Umbau dieses ungewöhnlichen Modells gefallen.

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